Unsere Drehorgeln

Wir sind stolze Besitzer dreier Drehorgeln: Eine 20er Hofbauer in Hellelfenbein gestrichen, eine 26er Hofbauer mit Intarsien und eine 31er Stüber.
Sie werden weiter unten genauer beschrieben.


An der Kurbel meine Frau Michaela
 

Die 20er Hofbauer

Seit Dezember 2017 sind wir stolze Besitzer einer kleinen Drehorgel von der Firma Hofbauer, für die ich den Wagen selbst entworfen und gebaut habe.

Dabei handelt es sich vermutlich um einen Bausatz aus den 1980ern, der vom Vorbesitzer zusammengebaut und mit dieser Verzierung versehen worden ist.

Ich habe Anfang 2020 ein zweites Register eingebaut.

Drehorgel von vorne

Sie besitzt 35 Pfeifen für 20 Notenstufen nach Carl Frey.
Die ersten sieben sind gedackte (oben verschlossene) Holzpfeifen, von denen die ersten beiden eine Begleitpfeife haben, die jeweils eine Oktave höher gestimmt ist, um die Basstöne voller zu machen, welche unten im Orgelkasten angebracht sind.

Weiterhin besitzt sie zwei Register, vorne 13 Zauberpfeifen in der Form von gedackten Messingpfeifen, die ähnlich wie eine leere Flasche angeblasen werden, so dass die Luft nach vorne strömt.
Dahinter ein 13 gedackte Holzpfeifen, bei denen die Luft nach oben strömt, so dass die Pfeifen davor nicht stören.
Die beiden Register lassen sich einzeln mit je einer Schleife (Schieber) schalten.
Die Holzpfeifen und die Schleifen habe ich Anfang 2020 nachgerüstet, um mehr Variationsmöglichkeiten zu haben.
Die Holzpfeifen klingen etwas heller und wärmer als die Zauberpfeifen, die etwas rauchig klingen. Erstere sind genau auf den Ton gestimmt, die letzteren ein wenig dunkler, so dass sich eine Schwebung einstellt, die das Klangbild noch fülliger macht.

Versuche, die Schleifen so einzustellen, dass die Pfeifen deutlichlich leiser klingen, haben gezeigt, dass es eine scharfe Schwelle gibt, wo die Pfeifen leiser werden, aber auch deutlich an Klang einbüßen, so dass es wirklich nur eine Notlösung ist, um die Drehorgel etwas leiser zu spielen.
Also komme ich, wenn ich oft in kleineren Innenräumen spiele, nicht darum, doch eine Form von Schalldämpfer anzuzuschaffen.


Auf dem oberen Brett des Vorratsbehälters auf dem Luftschöpfer ist eine kleine Schraube mit einen dünnen Schlauch eingeschraubt, so dass sie gerade nach oben zeigt, wenn der Vorratsbehälter voll ist und abbläst.

Darauf steckt ein einfacher Trinkhalm mit einem Plastikfähnchen als Luftzeiger, so dass ich sehen kann, wie viel Windvorrat die Orgel im Moment hat.
Beim Abspielen von MIDIs hat sich das bewährt, da gerade amerikanische Stücke zwischendrin Stellen haben, wo die Orgel sehr viel Wind benötigt.
Durch den Anzeiger kann ich das rechtzeitig erkennen und schneller kurbeln.

Wichtig ist auch, den Ventilkasten und die Luftverbindungen möglichst dicht zu machen, ein sehr kleiner Spalt kann schon dafür sorgen, dass das Abspielen von Rollen wegen fehlendem Windes unmöglich wird.
Auch die Schleifen müssen möglichst dicht sein, da es sich um Streifen mit 13 Löchern handelt, die die Luft zu den 13 Pfeifen durchlassen oder absperren. Sind sie nicht ausreichend dicht, geht die Luft für die Pfeifen verloren, so dass diese nicht genug bekommen.
Oft kann man diese Falschluft nicht hören.

Eine entstehende Undichtigkeit kann an Hand des Luftzeigers frühzeitig erkannt werden.

An der Rückspulmechanik ist eine kleine Bremse installiert, da manche meiner Rollen mit Kunststoffband dazu neigen, am Anfang zu locker zu sein, so dass falsche Töne mitgespielt werden. Die Bremse strafft das Band, wenn man oben leicht auf den Knopf drückt. Dann wird ein Kunststoffteil gegen die kleinere Rolle der Rückspulmechanik gedrückt, was die Bremswirkung erzielt.
Mittlerweile lasse ich im Rollenkasten ein Rundholz mitlaufen, weil auch so Kunststoffrollen problemlos ohne falsche Luft abgespielt werden.

Bei Hofbauer wird das Notenband auf dem Spieltisch nur durch den Zug der Abspielrolle (und dem Winddruck) auf den Löchern gehalten.

 

Die 26er Hofbauer

Seit November 2019 haben wir eine 26er Hofbauer, die aus einer Walzenorgel in eine Drehorgel mit 130mm-Rollen umgebaut worden ist.

Sie stammt aus den 70er Jahren und ist von der Firma Schuhknecht gebaut und außen vom Intarsieur Kohler in Kollnau bei Waldkirch gestaltet worden.
Laut Firma Hofbauer wurden genau zehn Drehorgel mit diesen Intarsien gebaut.
Leider habe ich keinerlei Information über die Schwesterorgeln.
Die Notenskala war ursprünglich:
G C D g a b c d e f fis g a b c d e f fis g a b c d e cis,
ist aber im jahre 2004 auf die 26er "Standardskala" umgestimmt worden:
C E F C D E F G A Ais B c d e f fis g a ais b c d e f g a wobei sie mit C4 (Midi 48) beginnt, wobei ich b nach neuer (internationaler) Schreibweise verwende.


Diese habe ich auch mit einem MIDI-System ausgestattet, wobei ich einiges an Bastelei brauchte, bis alle Antriebe die Stecher, die die Pfeifenventile betätigen, zuverlässig nach unten drücken.

Weiterhein habe ich oben unter dem Deckel einen Rahmen angebracht, um die MIDI-Elektronik unterbringen zu können.

Auch diese Drehorgel habe ich mit einem Anzeiger für den Luftvorrat ausgestattet, in diesem Falle ein schmales Holz, ca 5 * 20 mm mit einem Langloch, mit dem es auf zwei Halteschrauben gleitet und vom Deckel des Vorratsbehälters hochgeschoben wird. Ein bewegliches Kunststoffteil oben drauf verhindert, dass der Deckel der Drehorgel hochgedrückt wird, wenn man bei geschlossenem Deckel spielt.

Die 31er Stüber

Diese haben wir im Sommer 2020 erworben.
Ich habe sie mit einer Midisteuerung ausgestattet und später den Wagen mit einer Schublade zwischen den Rädern erweitert, weil die Schublade oben drauf nur genau zwölf Rollen in Schmuckdosen fasst, so dass mir ewas Platz fehlt.

 



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